In praktisch jedem europäischen Land gibt es bereits seit geraumer Zeit die Möglichkeit für private Buchmacher, Sportwetten nicht nur online, sondern auch offline anzubieten. Lediglich in Deutschland hat man sich mit dieser Neuerung sehr lange schwer getan. Warum, verstand eigentlich niemand mehr. Denn die Online Sportwetten Anbieter konnten ohnehin schon lange in der Bundesrepublik aktiv sein, da das Netz keine Staatsgrenzen kennt. Deutschland entgingen hohe Steuereinnahmen. Schließlich zwang der Europäische Gerichtshof die Bundesrepublik zu ihrem Glück. Seit Juni 2012 gibt es einen neuen Glücksspielstaatsvertrag, der erstmals auch im geringen Ausmaß privaten Sportwetten Anbietern erlaubt, in Deutschland aktiv zu werden. Dies zahlt sich bereits aus, wie man nach einem Jahr sehen kann. Zugleich sieht man auch, dass der Weg fortgesetzt werden sollte.
175.000 Euro Steuern für Brandenburg
Das Bundesland Brandenburg hat von Juli 2012 bis Juni 2013 mindestens 175.000 Euro an Steuern durch die privaten Sportwetten Anbieter eingenommen. Dies ergab eine aktuelle parlamentarische Anfrage im brandenburgischen Landtag in Potsdam. Vermutlich, so sagte der Finanzminister des Landes aus, sei die Summe aber jedoch deutlich höher. Gerade für ein ostdeutsches Bundesland wie Brandenburg, das chronisch knapp bei Kasse ist und im Prinzip seit der Wiedervereinigung mit Haushaltsproblemen zu kämpfen hat, da es in Brandenburg keine leistungsstarke Wirtschaft gibt, ist der Geldregen sehr willkommen.
164 Millionen Euro bundesweit an Steuereinnahmen im ersten Jahr
Brandenburg hängt dabei mit den 175.000 Euro Steuereinnahmen noch weit hinter den anderen 15 Bundesländern in Deutschland zurück. Bundesweit spülten die privaten Sportwetten Anbietern Steuern in der Höhe von 164 Millionen Euro in die Kassen. Die Höhe der Steuer liegt bei fünf Prozent. Es handelt sich also im Vergleich zu der sonstigen Umsatzsteuer in Deutschland (sieben bzw. 19 Prozent) um eine im Verhältnis sehr kleine Summe.
Die Steuereinnahmen aus den Sportwetten sind nicht zweckgebunden. Die Bundesländer haben sich freiwillig dazu verpflichtet, einen Teil der Einnahmen für die Suchtprävention aufzuwenden, können aber im Prinzip mit jedem Euro nach eigenem Gutdünken verfahren. In den meisten Bundesländern wurden die Einnahmen aus den Sportwetten deshalb im vergangenen Jahr dazu benutzt, um soziale Projekte zu finanzieren. So bauten die meisten Bundesländer mit den Steuereinnahmen von den Buchmachern Schulen oder Kitas. In Brandenburg hat der Finanzminister zudem erklärt, man verwende das Geld darüber hinaus „zur Deckung der allgemeinen Ausgaben“.